BGH – starre Kleintierhaltungsklausel unwirksam

1. Die Klausel in einem formularmäßigen Wohnungsmietvertrag „Jede Tierhaltung, insbesondere von Hunden und Katzen, mit Ausnahme von Ziervögeln und Zierfischen, bedarf der Zustimmung des Vermieters“ hält der Inhaltskontrolle nach § 307 Abs. 1 BGB nicht stand.
2. Die Beantwortung der Frage, ob die Haltung von Haustieren in dem Fall, dass eine wirksame mietvertragliche Regelung fehlt, zum vertragsgemäßen Gebrauch im Sinne von § 535 Abs. 1 BGB gehört, erfordert, soweit es sich nicht um Kleintiere handelt, eine umfassende Abwägung der Interessen des Vermieters und des Mieters sowie der weiteren Beteiligten. Diese Abwägung lässt sich nicht allgemein, sondern
nur im Einzelfall vornehmen, weil die dabei zu berücksichtigenden Umstände so individuell und vielgestaltig sind, dass sich jede schematische Lösung verbietet.
BGH v. 14.11.2007 – VIII ZR 340/06 -, WuM 2008, 23; GE 2008, 48

Vorsicht: Die Entscheidung bezieht sich nur auf ein generelles Tierhaltungsverbot auch für Kleintiere, nicht dagegen auf die wesentlich häufigere Klausel, dass Kleintiere (Vögel, Fische…) erlaubnisfrei sind!